Lange Zeit wurden diese beiden Trends als gegensätzlich oder sogar widersprüchlich angesehen. Auf der einen Seite wird unsere Welt immer digitaler. Die Digitalisierung durchdringt und verändert fast jeden Aspekt unseres Lebens. Auf der anderen Seite wird immer deutlicher, dass die Art und Weise, wie wir leben und wirtschaften, negative Auswirkungen auf unseren Planeten hat. Es ist offensichtlich, dass wir nicht so weitermachen können wie bisher; wir brauchen eine nachhaltigere Entwicklung in allen Lebensbereichen. In dem Whitepaper von digitalswitzerland wird untersucht, wie digitale Technologien die Kreislaufwirtschaft entscheidend vorantreiben und Unternehmen, Verbrauchenden und der Umwelt erhebliche Vorteile bringen können. Während dieses Potenzial noch weitgehend ungenutzt ist, werden auch mögliche Wege zur Überbrückung der Kluft zwischen Theorie und Praxis erörtert, insbesondere wenn es um die Entwicklung innovativer Lösungen, unterstützender Maßnahmen und Rahmenbedingungen geht.
Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft ist sowohl eine Notwendigkeit als auch eine Chance, langfristig stabile wirtschaftliche, soziale und ökologische Vorteile zu schaffen. Die Kreislaufwirtschaft und die Digitalisierung werden zunehmend von einer wachsenden Zahl von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern und Unternehmen untersucht, entwickelt und übernommen. Obwohl einige Akteure beginnen, die Verbindung zwischen diesen beiden innovativen Ansätzen herzustellen und sie zu erforschen, werden sie immer noch hauptsächlich als getrennte Bereiche behandelt. Dadurch entsteht eine Wissenslücke zwischen dem theoretischen Potenzial der Verknüpfung von Kreislaufwirtschaft mit digitalen Technologien und dem erwarteten, aber weitgehend unrealisierten Potenzial in der Praxis.
Aus diesem Grund zielt das Whitepaper darauf ab, die Verbindungen zwischen diesen beiden Megatrends zu verstehen und die Herausforderungen und Chancen aufzuzeigen, die sich aus ihrer Konvergenz ergeben könnten. Es wird aufgezeigt, wie ein Sektor, der a priori als Problem angesehen wird, stattdessen als Teil der Lösung integriert werden kann, wobei digitale Technologien durch die Verbesserung der Erfassung, Organisation und Analyse von Daten und Informationen der Kreislaufwirtschaft ermöglichen und Unternehmen durch die Erhöhung der Flexibilität und die Optimierung von Prozessen unterstützen. Die Analyse wird bereichert durch die Untersuchung solcher Verbindungen in der aktuellen europäischen und schweizerischen Politik, durch die Präsentation von Fallstudien von Unternehmen, die solche Verbindungen bereits in die Praxis umsetzen, und durch das Aufzeigen von Möglichkeiten der Zusammenarbeit, um sich an der weiteren Entwicklung von CE zu beteiligen.