Besichtigung einer modernen Sortieranlage und Austausch der Branche

2      08.10.2024

Fachbeiträge   ––   Kreislaufwirtschaft

Am 3. Oktober 2024 haben unsere Partner und Teilnehmenden der Themenplattformen «Kreislauffähigkeit Materialien und Produkte» und «Innovation und Technologie» unseren Partner, die Müller Recycling AG, und deren modernste Sortieranlage besichtigt. Im Fokus stand dabei die Anwendung von KI in der Kunststoffsortierung, die Sortierbarkeit als wichtiger Aspekt der Recyclingfähigkeit, die Nutzung von Monomaterialien und das Thema Druckfarben. Das Treffen wurde geleitet durch die Expertinnen von realcycle und lokal begleitet durch Roland Tischer und David Acklin der Borema Umwelttechnik AG.

Nach einer kurzen Einführung ins Thema durch die Leiterin der Themenplattform Innovation & Technologie, Melanie Haupt von realcycle, hat Roland Tischer von der Borema Umwelttechnik AG die Entwicklung der Sortiertechnologie am Beispiel des PET-Recyclings in der Schweiz aufgezeigt. Dabei hat er auch betont wie sich Trends im Bereich des Produktdesigns und auch Konsumententrends auf die Anforderung der Sortierung auswirken. Inzwischen kann die Anlage bei der Müller Recycling mit einer Kapazität von 20'000 Jahrestonnen 11 Fraktionen aussortieren, darunter zahlreiche Fraktionen in Lebensmittelqualität.

Nach dieser Einführung konnten die Teilnehmenden die moderne Sortieranlage unter der Führung der Anlagenentwickler der Borema Umwelttechnik AG besichtigen und erhielten wertvolle Inputs rund um die mit KI ausgestatteten Sortiermodule. Immer wieder wurde dabei betont, dass in einem ersten Schritt «positiv» aussortiert wurde, sprich es wird aussortiert, was erkennt wird. Das heisst auch, dass neue Verpackungsdesigns und Materialien erst eine kritische Menge erreichen oder über der Anlage bekannte Merkmale verfügen müssen, damit sie aussortiert und in den Kreislauf geführt werden können. 

Abschliessend haben die Teilnehmenden unter der Leitung der Expertinnen von realcycle, Lea Schneider und Melanie Haupt, am Beispiel der PET opak und HDPE Milchflaschen über die Food Grade Material-Anforderungen, Druckfarben und weitere Aspekte der Recyclingfähigkeit gesprochen. Auch die Auswirkungen der EU-Verpackungsverordnung (PPWR) wurden thematisiert, wobei natürlich auch noch vieles unklar ist. Dabei entstanden spannende Diskussionen rund um Rezyklate mit Lebensmittelzulassung, dem Einsatz von Farben im Deckel un der Verwertung ovn Etiketten, Deckel und weiteren Dekorationen. Zum Schluss wurden die Inhalte nochmals zusammengefasst im Appell an alle (Verpackungs-)hersteller, möglichst Monomaterial einzusetzen und sich an den Design for Recycling-Guidelines (z.B. FH Campus Wien) zu orientieren.

Das nächste Treffen der Themenplattform findet am 26. November 2024 statt. Melden Sie sich noch heute an.

Partner finden die Präsentation zur Themenplattform in unserer Toolbox.

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