Im Mittelpunkt des Forums standen Fragen zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in verschiedenen Branchen wie Textil und Verpackungen sowie in Gemeinden. Wo stehen Schweizer Unternehmen bei der Umsetzung? Welche Herausforderungen gilt es zu bewältigen und welche politischen Rahmenbedingungen sind nötig, um die Kreislaufwirtschaft nachhaltig voranzutreiben?
Herausforderungen und Treiber
Christine Wiederkehr-Luther, Präsidentin von Swiss Recycle eröffnete das Forum. Sie zeigte gleich zu Beginn, wie wir den Herausforderungen steigender Abfallmengen, Ressourcenknappheit und der zunehmenden Umweltbelastung nur gemeinsam begegnen können: Alle Akteure der Wertschöpfungskette von Produzent:innen bis Konsument:innen müssen ihre Verantwortung wahrnehmen und die Politik muss geeignete Rahmenbedingungen sicherstellen. Hier leistet Swiss Recycle als Vernetzerin und Kompetenzzentrum für Recycling und Kreislaufwirtschaft einen wichtigen Beitrag.
Anschliessend gab Stephan Rösgen, Anwalt und Berater sowie Partner der europäischen Beratungsfirma ENVISAGE einen Überblick über die Fülle an aktuellen Rechtsvorhaben, die von der EU geplant sind. Diese werden grosse Veränderungen bringen und für die Schweizer Unternehmen gilt, den Zug nicht zu verpassen und sich jetzt entsprechend vorzubereiten. Und dass hier noch viel Nachholbedarf bei den Schweizer Firmen besteht, zeigte Rahel Meili, Dozentin der Berner Fachhochschule eindrücklich auf: Erst 10 % der Unternehmen beschäftigen sich laut einer Studie substanziell mit der Transformation zu einer Kreislaufwirtschaft. Das Potenzial des Wirtschaftsstandorts Schweiz ist also noch gross, die Chancen der Kreislaufwirtschaft zu ntuzen.
Die Wirtschaft und Kommunen bieten Lösungsansätze
Nina Bachmann, Mitglied der Geschäftsleitung beim Schweizer Textilverband Swiss Textiles, hat anschliessend aufgezeigt, wie die Textilbranche den Herausforderungen mit Lösungen begegnet. Konkret hat sie vorgestellt, wie innovative Textilhersteller dabei sind, sich selbst effizient zu einem Recyclingsystem nach erweiterter Produzentenverantwortung zu organisieren. Ein am 12. November gegründeter Verein (Fabric Loop) will der Kreislaufwirtschaft in der Textilbranche mit einem vorgezogenen Recyclingbeitrag Schub verleihen.
Im Anschluss daran zeigte Nicolas Esseiva von der Stadt Zürich auf, wie nicht nur Unternehmen, sondern auch Kommunen «Kreislaufwirtschaft als das neue Normal» fördern und Angebote sowie die Sensibilisierung der Bevölkerungen anbieten können.
Eine aktive Wirtschaft zur Erreichung der Kreislaufwirtschafts-Ziele
Die abschliessende Podiumsdiskussion mit Christine Wiederkehr-Luther, Präsidentin von Swiss Recycle, Rahel Meili von der Berner Fachhochschule und Nina Bachmann von Swiss Textiles, brachte unterschiedliche Perspektiven aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammen und bekräftigte, dass die Kreislaufwirtschaft mehr «Lust als Last» ist. Die Teilnehmerinnen des Podiums betonten dabei, dass es die ganze Wertschöpfungskette braucht. Die Wirtschaft soll in die Verantwortung genommen werden und diese braucht wiederum Handlungsspielraum und von Seiten Regulation ehrgeizige, aber vernünftige Ziele. Mit einer aktiven Wirtschaft haben wir in der Schweiz die Chance, hohe Ziele ohne dezidierten Regulierungsgrad zu erreichen.
Alle Akteure der Wertschöpfungskette müssen also ihren Beitrag zu mehr Kreislaufwirtschaft leisten. Wir als Swiss Recycle ermöglichen Lösungen und Systeme, in dem wir die Branche zusammenbringen, Wissen vermitteln und Branchenstandards gemeinsam erarbeiten. Leisten auch Sie einen Beitrag und werden Sie Partner von Swiss Recycle: www.swissrecycle.ch/partnerschaft .