Ganzheitliche Optimierungen von Lebensmittel-Verpackungen
0 06.08.2024
Fachbeiträge –– Kreislaufwirtschaft –– Recycling –– Firmen
Der Druck auf Verpackungen im Allgemeinen und Lebensmittelverpackungen im Besonderen ist hoch: regulatorische Anforderungen der EU wie 100% Rezyklierbarkeit, starke Schwankungen / Verteuerungen der Materialien durch Inflation und geopolitische Herausforderungen sowie auch erhöhte Anforderungen zur Nachhaltigkeit setzen Hersteller unter Druck und verlangen nach ganzheitlicher Optimierung.
Eine ganzheitliche Verpackungsoptimierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette kann die Verpackungskosten über verschiedene Materialtypen hinweg um bis zu 30 % senken und gleichzeitig die Umweltauswirkungen, zum Beispiel in Form einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen, verringern.
Die Studie gibt einen Überblick zu den weltweit verwendeten Materialien für Lebensmittelverpackungen:
Eine Analyse der «global players» in diesem Bereich zeigt, dass 85% Ziele bezüglich Rezyklierbarkeit, jedoch nur 35% Ziele für den Einsatz von Rezyklat haben.
Es besteht also weiterhin Handlungsbedarf. Ein wichtiger Ansatzpunkt für die Recyclingfähigkeit ist die Umstellung von Multi- auf Monomaterialverpackungen, die zusätzlich die Komplexität und damit die Kosten reduzieren können. Auch betreffend Einsatz von Rezyklat müssen sich Unternehmen den Zugang zu recycelten Rohstoffen sichern und vermeiden, dass sie bei Inkrafttreten von Regulationen (z.B. PPWR) auf der Strecke bleiben.
Die Studie zeigt wesentliche interne und externe Faktoren für die Optimierung der Lebensmittelverpackungen auf. Die folgende Grafik (aus der Studie, Seite 11) zeigt den Rahmen und die Werkzeuge für eine Optimierung.
Mit der Partnerschaft Swiss Recycle, insbesondere auch den Themenplattformen, adressieren wir wesentliche Faktoren der Kreislauffähigkeit von Produkten und Materialien, Regulationen (PPWR, Pa.Iv. 20.433) oder technische Entwicklungen (TP Technologie und Innovationen).
Die ganzheitliche Optimierung mittels der RE-Handlungsfelder:
- Rethink: grundsätzliches Überdenken von Produkt- und Portfoliogestaltung, Geschäftsprozessen oder auch des übergreifenden Geschäftsmodells selbst.
- Reduce: Reduzierung des Verpackungsmaterials, z. B. durch Gewichtsreduzierung oder neue Designs mit weniger Material.
- Reuse: Mehrwegkonzepte, die machbar und vorteilhaft sind
- Recycle: Verwendung von Materialien, die leicht recycelbar sind
Die Studie schliesst ab mit Vorschlägen zu Massnahmen für Firmen im Bereich Lebensmittelverpackungen, zum Beispiel eine Task force, die multidisziplinär zusammengesetzt ist, klare Kennzahlen (KPI) mit Kosten und Nachhaltigkeitsaspekten oder eine Kollaboration über die ganze Wertstoffkette.
Mit der Partnerschaft Swiss Recycle bringen wir Akteure der ganzen Wertschöpfungskette zusammen – hier erfahren Sie mehr.