Nach monatelanger Vorbereitung war es am 24. Januar 2025 wieder soweit: Nach dem traditionellen Networkingabendessen am Vorabend im Römerhof Bühl wurde der Recyclingkongress um 09.30 Uhr von Patrik Geisselhardt, Geschäftsführer Swiss Recycle, und Isabelle Baudin, Projekleiterin Kreislaufwirtschaft des Schweizerischen Verbands Kommunale Infrastruktur (SVKI), zweisprachig eröffnet.
Nach einer kurzen Ansprache von Christine Wiederkehr-Luther, welche seit 2024 das Präsidium von Swiss Recycle inne hat, beleuchtete Christiane Wermeille vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) im ersten Themenblock «Regulation / Kreislaufwirtschaft», welche Folgen die Umsetzung der USG-Revision für das Schweizer Recycling hat und welche Verordnungspakete wie z.B. die Priorisierung der Wiederverwendung und stofflichen Verwertung ab 2025 bereits in Kraft sind. Ab Herbst 2025 soll das Paket zur Phosphorrückgewinnung und ab Frühling 2026 die Umsetzung der Motion Dobler zur Einführung einer schweizweiten Kunststoffsammlung auf Basis von Artikel 30b des Umweltschutzgesetzes folgen.
USG-Revision wird von der Branche positiv aufgenommen
Abgeschlossen wurde dieser erste Teil mit einer kurzen Publikumsumfrage rund um die Frage «Wie beurteilen Sie die USG-Revision aus Ihrer Sicht?». Die Zuschauenden zeigten sich mit einem Mittelwert von 7.4 auf einer Skala von 1 bis 10 ziemlich zufrieden mit den Änderungen im Umweltschutzgesetz.
Nach dem Publikum wurde diese Frage auch in einem hochkarätigen Podium mit Vertretenden der Branchenverbände Swiss Recycle, SVKI, VSMR und dem Cercle déchets vertiefter besprochen. Alle Vertretenden zeigten sich mehrheitlich zuversichtlich mit dem Verlauf der USG-Revision und befürworteten den Fokus auf die Förderung der Kreislaufwirtschaft. Für Diskussion sorgten die vorgesehenen Änderungen beim Siedlungsabfallmonopol. Von Seiten Gemeinden und Kantonen sollen dort die Spielregeln klar definiert werden. Swiss Recycle sieht der Zusammenarbeit mit allen Akteuren der Wertschöpfungskette positiv entgegen und teilte dabei Branchenorganisationen wie RecyPac eine wichtige Rolle zu.
Einen Blick ins Ausland und auf die bevorstehenden Regulationen in der EU ermöglichte Julia Ettinger von Euric, die digital aus Österreich zugeschaltet war. Ziel sei es, einen starken Markt für Recyclingmaterialien mit Zielvorgaben für den recycelten Anteil, finanziellen Anreizen oder einem Ende-der-Abfalleigenschafts-Kriterien zu schaffen. Zudem sind neue Verfahren und Kontrollregelungen für die internationale Verbringung von Abfällen geplant.