Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine starke Erhöhung der Recyclingquote von mindestens 74% sowie eine Verbesserung der Recyclingprozesse erforderlich, um eine verbesserte Effizienz zu erzielen. Es bedarf jedoch auch weiterer Massnahmen, wie der Nutzung von CO2-Abscheidungs- und Biomasse-Technologien, um den benötigten Kohlenstoff zu decken.
André Bardow, Professor für Energie- und Prozesssystemtechnik an der ETH Zürich und Leiter der Studie, sagt denn auch: «Man soll Recycling intensivieren, wo es nur geht. Mehr Recycling von Kunststoff führt immer zu mehr Nachhaltigkeit.»
Dass diese Forderungen sehr ambitioniert sind, sind sich die Studienautor:innen bewusst. Zumal die EU bis 2030 ein Ziel von «nur» 55% Recyclingquote fordert. Eine zusätzliche Herausforderung ist die gesteigerte Herstellung der Kunststoffprodukte. Verbesserte Prozesse alleine reichen also nicht, wenn der Einsatz von Kunststoff Jahr für Jahr weiter steigt. Das Stichwort «Reduce» ist ebenfalls gefragt.
Die Produktverantwortung über den ganzen Lebenszyklus inklusive Wiederverwertung sehen die Studienautor:innen als wünschenswert. Wichtig ist die Zusammenarbeit der Hersteller mit den Wiederverwertern.
Literaturhinweis:
Bachmann M, Zibunas C, Hartmann J, Tulus V, Suh S, Guillén-Gosálbez G, Bardow A: Towards circular plastics within planetary boundaries. Nature Sustainability 2023, doi: 10.1038/s41893-022-01054-9call_made.