Ab heute, 13. Mai bis Ende Jahr lebt die Schweizer Bevölkerung auf Pump, sprich auf Kosten der kommenden Generationen. Denn unser Land verbraucht zu viele natürliche Ressourcen wie beispielsweise Energie, Acker-, Wald- und Weideflächen und produziert zu hohe Lebensmittelverluste. Würden alle Länder so wie wir leben, wären drei Erden nötig. Wir nehmen von unserem Planet also dreimal so viel, als uns für das Jahr 2021 zur Verfügung stehen würde.
Recycling birgt enormen Nutzen für die Umwelt
Um in Zukunft schonender mit unseren Wertstoffen umzugehen, ist eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft mit einem funktionieren Recycling-System essenziell. Denn mit dem Recycling von bereits abgebauten natürlichen Rohstoffen ist so gut wie kein Landschaftsverbrauch verbunden und die natürlichen Wasserreserven werden durch die konsequente Kreislaufführung des Wassers geschont. Zudem ist der CO2-Ausstoss und die Energiebilanz von recycelten Rohstoffen um ein Vielfaches geringer als bei Primärrohstoffen.
So kann bereits abgebautes Kupfer, Aluminium oder Eisen zum Beispiel durch Recycling von alten Elektrogeräten wieder zurückgewonnen werden. Auch Kunststoffe, Aluminium oder Papier können mehrere Male recycelt werden. Mit den Projekten Recycling 2030 und Sammlung 2025 setzt sich Swiss Recycling und die Drehscheibe Kreislaufwirtschaft für eine optimierte Schweizer Recyclingzukunft ein. Dabei stehen die Erstellung eines ganzheitlichen Zielsystems, die selektive Separatsammlung und die Akzeptanz der Bevölkerung sowie die Verantwortung der Wirtschaft im Zentrum.
Mit Kreislaufwirtschaft dem Ressourcenverbrauch entgegenwirken
Damit die Wertstoffe recycelt werden können, muss bereits zu Beginn der Wertschöpfungskette angesetzt werden: Es braucht eine verbesserte Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft, um dem Ressourcenverbrauch entgegenzuwirken. Überlegungen zum Design des Produkts zur späteren Rezyklierfähigkeit (Design for Recycling) sind genauso wichtig wie der Einsatz von Rezyklat und Sekundärrohstoffen anstatt Primärrohstoffen.
Die Ideen der zirkulären Wirtschaft gehen aber auch übers Recycling hinaus und setzen nicht erst bei der Entsorgung, sondern schon bei der Nutzung an z.B. durch Wiederverwendung oder Reparatur. Die steigende Übernutzung der natürlichen Ressourcen birgt nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Risiken. Die Kreislaufwirtschaft bietet in dieser Hinsicht eine Chance. Durch neue Geschäftsmodelle, weniger Abhängigkeit von Lieferanten, mehr Ressourcensicherheit, Kosten- und Emissionssenkungen, Innovationen, der Schaffung von neuen Märkten und lokale Wertschöpfung birgt sie grosses ökologisches und wirtschaftliches Potential für eine nachhaltigere Zukunft.