Die Rezyklierbarkeit eines Produktes/Verpackung definiert, ob und wie es wiederverwertet werden kann. Es geht darum, diese nach der Gebrauchsphase tatsächlich zu einem mit materialidentischer Neuware vergleichbaren und wertstofftypischen Sekundärprodukt verarbeiten zu können.
Dabei gibt es jedoch diverse Hürden, so zum Beispiel die Beschaffenheit und Gestaltung der Verpackung. Die Erhöhung der Rezyklierbarkeit ist die Grundlage für mehr Kreislaufwirtschaft.
Die Rezyklierbarkeit wird in drei Stufen unterteilt. Dies sind die folgenden:
- Materielle Rezyklierbarkeit der Verpackungsbestandteile: Es existiert ein Prozess, der gebrauchtes Material wieder in den ursprünglichen Zustand bringen kann (z.B. Schmelzprozess).
- Theoretische Rezyklierbarkeit eines Produktes: Zusätzlich zur materiellen Rezyklierbarkeit definiert die theoretische Rezyklierbarkeit, dass ein Produkt aus einem Materialmix besteht (inkl. Etiketten, Deckel etc.), welcher rezykliert werden kann. Falls es sich um ein zusammengesetztes Produkt handelt (d.h. Komposite wie mehrschichtige Kunststoffverpackungen oder mehrschichtige Verpackungen aus mehreren Materialien), muss dieses in die Materialien zerlegt werden können, wobei die materielle Rezyklierbarkeit auf alle Teilmaterialien zutrifft. Diese Aspekte gilt es schon beim Design des Produkts zu berücksichtigen (siehe auch Design for Recycling).
- Tatsächliche Reyzklierbarkeit eines Produktes: Zusätzlich zur theoretischen Rezyklierbarkeit besteht ein Sammel- und Recyclingsystem, in dem die Materialien in einem geographisch sinnvollen Radius zu hochwertigem Sekundärrohstoff verarbeitet werden kann. Der Sekundärrohstoff muss dabei >70% des Inputmaterials ausmachen, von hoher Qualität sein (schadstofffrei und mit möglichst gleichen physikalischen Eigenschaften wie Primärmaterial) und eine lokale Kreislaufschliessung ermöglichen.
Ein Produkt darf erst als «rezyklierbar» bezeichnet werden, sobald alle drei Stufen erfüllt wurden.
Der Schlüssel zu mehr Kreislaufschliessung ist die vermehrte Recyclingfähigkeit und eine national koordinierte Sammlung und Verwertung. Diesem Aspekt im Kunststoffbereich nimmt sich beispielsweise das Projekt «Sammlung 2025» der Drehscheibe Kreislaufwirtschaft by Swiss Recycling an.
Mehr Informationen zur Rezyklierbarkeit gibt es auf realCYCLE.