Getränkekartons clever recyceln – Für eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft

8      13.08.2025

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Getränkekartons sind in Schweizer Haushalten weit verbreitet – ob für Milch, Säfte oder Süssgetränke. Doch was passiert mit den Verpackungen nach dem letzten Schluck? Richtig gesammelt und recycelt, leisten Getränkekartons einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und zum Schutz unserer Umwelt.

Getränkekartons bestehen zu rund 75 % aus nachwachsenden Rohstoffen – hauptsächlich aus Karton, der aus Cellulose besteht. Ihre Produktion benötigt im Vergleich zu anderen Verpackungen weniger fossile Ressourcen, was sie besonders umweltfreundlich macht.


Dank ihres geringen Gewichts und Volumens sind Getränkekartons besonders effizient und gut zu transportieren. Selbst bei weiten Wegen bis zur Recyclinganlage bleiben die Emissionen tief: Erst ab einer Strecke von 2'500 km würde der Umweltnutzen gegenüber der Verbrennung erlöschen. In der Schweiz beträgt die durchschnittliche Transportdistanz nur rund 550 km – also weit unter dem kritischen Wert.


Mit dem gezielten Ausbau der Sammel- und Recyclinginfrastruktur kann die Recyclingquote von Getränkekartons deutlich gesteigert werden. Der Verein Getränkekarton-Recycling Schweiz setzt sich als Vorstands- und Gründungsmitglied von RecyPac für dieses Ziel ein. Ziel ist eine Recyclingquote von 70 % bis 2030.

Sammeln im Recycling-Sack – So funktioniert’s effizient

Die gemischte Sacksammlung für Getränkekartons und Kunststoffverpackungen setzt sich in der Schweiz zunehmend durch. Sie bietet zahlreiche Vorteile für Konsument:innen und Umwelt.

1. Mehr Mengen und Wertstoffe bleiben im Kreislauf
Jedes Jahr landen wertvolle Rohstoffe unnötig im Abfall. Mit der gemischten Sacksammlung können Getränkekartons – wie Tetra Pak, SIG und Elopak – hochwertig recycelt werden. Das bedeutet: weniger Ressourcenverschwendung und eine höhere Recyclingquote. Die Papierfasern von Getränkekartons werden beispielsweise zu Kartonschachteln und Wellpapier recycelt, während das Kunststoff-Aluminium-Gemisch (PolyAl) zu Folien oder Seifenspendern verarbeitet wird.

2. Einfach und bequem – Recycling war noch nie so unkompliziert
Getränkekartons und Plastikverpackungen können ganz einfach und unkompliziert zu Hause in einem Recycling-Sack gesammelt werden. Ist der Sack voll, kann er bequem im Detailhandel oder auf dem Recyclinghof abgegeben werden. Dank Sammelsystemen wie RecyPac entstehen mehr Verkaufs- und Rückgabeorte, was das Recycling von Getränkekarton im Alltag erleichtert.

3. Abfallgebühren sparen – Weniger Restmüll bedeutet weniger Kosten
Da Getränkekartons und Kunststoffverpackungen nicht mehr im Haushaltsmüll landen, füllt sich der Abfallsack deutlich langsamer. Da der Recycling-Sack dazu meistens günstiger ist als der Abfallsack, kann man als privater Haushalt Kosten sparen.

4. Eine grünere Schweiz – Kreislaufwirtschaft stärken
Entscheidend für die Kreislaufwirtschaft ist die allgemeine Umweltauswirkung einer Verpackung – sprich, welche Rohstoffe eingesetzt oder wie sie nach dem Gebrauch im Kreislauf gehalten werden. Eine Grundlage hierfür ist das Design for Recycling, also das nachhaltige Verpackungsdesign. Aus alten recyclingfreundlichen Verpackungen entstehen neue Rohstoffe (Rezyklate), die für die Herstellung neuer Produkte verwendet werden können. So bleiben Ressourcen im Kreislauf, was die Umwelt entlastet. Dafür Für nachhaltige Recycliglösungen braucht es die Verantwortung der gesamten Wertschöpfungskette, wie etwa bei der Branchenorganisation RecyPac, an der Produzenten, Inverkehrbringer, Detailhändler wie auch Verwerter beteiligt sind.

5. Aufbau einer flächendeckenden Sammlung – Synergien optimal nutzen
Mit den Ausbau der gemischten Sacksammlung wird ein wichtiger Schritt in Richtung einer schweizweiten Recyclinglösung gemacht. Durch die Nutzung bestehender Logistik- und Sammelsysteme entstehen Synergien, die den Ausbau einer nationalen Sammlung unterstützen .

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