Kunststoff: Informationen für Sammelstellen und Gemeinden

0      16.09.2021

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Im Bereich Separatsammlung von Kunststoffen ist aktuell viel Bewegung in der Schweiz spürbar. Immer mehr Gemeinden und Unternehmen lancieren eigene Projekte und verkaufen Gemischt-Kunststoffsammelsäcke. Swiss Recycling begrüsst diese Tests und Pilotprojekte, da sie wertvolle Hinweise zur Verwertbarkeit, Sammelmenge und -zusammensetzung etc. bringen. Als nächster Schritt gilt es jedoch, diese Einzel-Initiativen in ein schweizweites Recycling-System zu überführen, damit Synergien realisiert werden können. Diese Synergien erhöhen den Umweltnutzen der Massnahmen und senken gleichzeitig deren Kosten.

Design for Recycling als Voraussetzung

Die Rezyklierbarkeit von Verpackungen nimmt glücklicherweise zu. Die EU hat sich bspw. als Ziel gesetzt, dass alle Verpackungen bis 2030 kreislauffähig sind. Analoge politische Vorstösse gibt es auch in der Schweiz (Parl. Initiative 20.433 zur Kreislaufwirtschaft).

Die Rezyklierbarkeit ist die Basis und die Voraussetzung für eine sinnvolle Separatsammlung.
Um eine optimale Rezyklierbarkeit von Kunststoff-Verpackungen bereits bei der Verpackungs- bzw. Produktentwicklung zu berücksichtigen und sicherzustellen, werden Branchenempfehlungen und spezifische Guidelines für «Design for Recycling» erarbeitet, laufend überarbeitet und so aktuell gehalten. Dies geschieht momentan bei der Drehscheibe Kreislaufwirtschaft und Allianz Design for Recycling Plastics.

Die beiden Organisationen für Firmen- und Branchenpartner bieten als analoge und digitale Plattformen die Möglichkeit, gegenseitige Lernfelder aufzuzeigen und in spezifischen Themen-Plattformen (TP) Guidelines zu entwickeln. Aktuelle Themen und Fragen stellen dabei  beispielsweiseder verträgliche Mengenanteil bei PE-PP-Verbunden, Food vs. Non-Food oder die Substitution von Plastik mit Papier und Karton dar.

Weitere Informationen zu «Design for Recycling»

Weiterentwicklung der Separatsammlung von Kunststoffen: «Sammlung 2025»

Um in der Schweiz vermehrt kreislauffähige Produkte und Verpackungen in den Umlauf zu bringen, hat Swiss Recycling die Drehscheibe Kreislaufwirtschaft gegründet. Gemeinsam mit Partnern der gesamten Wertschöpfungskette sowie Prisma und Allianz Design for Recycling Plastics versuchen wir neue Lösungen zu erarbeiten, damit die Produkte möglichst lange auch im Kreislauf gehalten werden können. Ob Design for Recycling, erweiterte Produzentenverantwortung, Sammlung oder Rezyklat-Einsatz - alle Themen werden behandelt und unterschiedlichste Akteure vom Hersteller über den Detailhändler bis zum Recycler miteinbezogen.

Die vermehrte Rezyklierbarkeit kann nur in konkreten Umweltnutzen umgewandelt werden, wenn auch separat gesammelt und stofflich rezykliert wird. Mit der Themenplattform «Sammlung 2025» unserer Drehscheibe Kreislaufwirtschaft wollen wir die Rezyklierbarkeit, Sammlung und Verwertung von Verpackungen und Produkten in Zusammenarbeit mit der gesamten Wertschöpfungskette vorantreiben. Eine schweizweite Sammlung von Kunststoffen aber auch Getränkekarton ist das erklärte Ziel der Projektgruppe.

Kritische Faktoren sind dabei auch eine schweizweite Koordination, die Finanzierung und das hochwertige Recycling (gute Rezyklat-Qualität mit Nachfrage aus dem Markt). Dabei sind wir auch in engem Kontakt mit dem Bund und der Politik, notabene im Sinne der Umsetzung der Motion von Nationalrat Dobler 20.3695: Die Schweiz soll mehr Plastik rezyklieren und der parlamentarischen Initiative der UREK-N 20.433: Schweizer Kreislaufwirtschaft stärken.

Mehr Informationen zur Sammlung 2025

Erfahrungs- und Medienberichte

Erfahrungen in Zürich

Der Kanton Zürich hat am 19. Februar 2021 eine Medienmitteilung betreffend einer Kooperationsvereinbarung zur Förderung der Sammlung und Verwertung von Kunststoffabfällen aus Haushalten veröffentlicht.

Die Ziele sind darin folgendermassen definiert:

Der Anteil des gesammelten Kunststoffs, der als Sekundärrohstoff (Kunststoffgranulat) zurück in den Kreislauf geht, soll mindestens 50% betragen und kontinuierlich steigen:

  • bis 2025 auf 55%

  • bis 2028 auf 60%

  • bis 2030 auf 65% und mehr

  • ab 2030: jährliche Zunahme, bis 70% erreicht sind

  • Die Qualität des Sekundärrohstoffs soll derjenigen von Primärrohstoff entsprechen.

  • Die nicht verwertbaren Restmengen müssen korrekt in einer Schweizer Entsorgungsanlage verbrannt werden – etwa in einer Kehrichtverwertungsanlage oder in einem Zementwerk.

Weitere Medienberichte:

„Zürich stoppt das populäre Recyclingangebot“ (Tagesanzeiger, 11.11.2020)
Stadt Zürich: Pilotprojekt Plastikmüll (Schweiz aktuell, 11.11.2020)

Problematik der Gemischtsammlung von Kunststoff: Beitrag der Sendung Kassensturz (14.11.2017)

Vorlagen und Leitfäden für Gemeinden zum Thema Kunststoff

Organisationen

Drehscheibe Kreislaufwirtschaft Schweiz

Allianz Design for Recycling Plastics

BAFU

Wissen und Studien

Design for Recycling Plastics

EU-Strategie Plastik

Ressourcen Trialog

KuRVe

Swiss Recycling Magazin Kunststoff Spezial

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