Im praxisorientierten Diplomkurs vom Januar bis April 2024 erhielten Leiter:innen von Sammelstellen, Recycling- oder auch Hauswartsbetrieben das nötige Fachwissen für ihre bevorstehenden Aufgaben.
Von der optimalen Wertstofflenkung über eine zeitgemässe Kommunikation bis hin zur Betriebs- und Mitarbeitersicherheit wurden dabei alle relevanten Themenbereiche umfassend behandelt.
Um das Diplom zu erhalten, müssen die Teilnehmenden eine dreiteilige Prüfung absolvieren:
Ein Logbuch über jeden Modulteil führen, eine schriftliche Open-Book-Prüfung bestehen und der wichtigste Teil: Eine Präsentation eines selbstgewählten Projektes aus dem eigenen Betrieb erstellen.
Beispielthemen der Abschlusspräsentationen 2024
Für die Abschlusspräsentation identifizierte jeder Teilnehmende ein Projekt oder Optimierungspotential in eigenem Betrieb und zeigte auf, wie dies umzusetzen ist, oder bereits umgesetzt wurde. Ziel dieser Präsentation ist es, dass die Teilnehmenden sich nochmals mit den Inhalten aus dem Diplomkurs auseinandersetzen und sie gezielt auf den eigenen Arbeitsalltag übertragen.
Verkehrskonzept bei Provisorium Ökihof
Der Arbeitgeber eines Teilnehmers errichtet einen neuen Ökihof, weshalb vorübergehend ein Provisorium auf einer freien Fläche eingerichtet werden muss. Aufgrund der zu erwartenden Verkehrsprobleme zu Stosszeiten und an Samstagen widmete sich der Teilnehmer dem Thema «optimierte Verkehrsführung». In seiner Abschlussarbeit berücksichtigte er nicht nur die optimale Trennung von Betriebs- und Besucherprozessen, sondern auch ausreichend dimensionierte Warteräume und Parkmöglichkeiten. Mithilfe von gesammelten Daten und Berechnungsbeispielen aus dem Diplomkurs plante der Mitarbeiter eine Verkehrsführung, die sowohl effizient als auch sicher ist und auch bei grossem Kundenandrang einen reibungslosen Verkehrsfluss gewährleistet.
Erstellung einer Sicherheitscheckliste
Ein Teilnehmer vermisste auf seiner Sammelstelle eine Sicherheitscheckliste. Unter Berücksichtigung der Vorgaben und Materialien aus Modul 4: «Sicherheit» ermittelte und analysierte er akribisch potenzielle Gefahren auf der Sammelstelle. Auf Basis dieser Erkenntnisse entwickelte er eine massgeschneiderte Sicherheitscheckliste, die nun zur Schulung neuer Mitarbeiter, temporärer Arbeitskräfte sowie langjähriger Mitarbeiter verwendet wird. Durch regelmässige Überprüfung und Aktualisierung der Checkliste wird langfristig eine sichere Arbeitsumgebung geschaffen und das Vertrauen und die Produktivität an der Sammelstelle gefördert.
Konzept für öffentliche Abfall- und Sammelbehälter
Durch eine grössere Gemeindefusion entstand ein Wildwuchs von über 300 Sammel- und Abfallbehältern verschiedenster Bauweisen und Grössen, was nicht nur die Bewirtschaftung und Lagerhaltung der unterschiedlichen Sammelsäcke erschwerte, sondern auch das Ortsbild massgeblich beeinträchtigte. Das laufende Projekt, unter der Leitung des Kursteilnehmers, setzt sich zum Ziel, die Anzahl der Behälter zu reduzieren, um dadurch Fahrten, Lagerhaltungen und Ressourcen einzusparen und eine Einheitlichkeit zugunsten des Ortsbildes herzustellen.
Es stellte sich die Frage, wo Behälter entfernt werden können und wo grössere Behälter benötigt werden. Das daraus entwickelte Konzept zeigt auf, dass die Anzahl der Abfall- und Sammelbehälter auf 150 reduziert werden kann. Durch die optimale Planung der Fahrten entsteht sowohl ein ökonomischer als auch ökologischer Mehrwert. Der Gemeinde könnten dadurch Einsparungen in Höhe von rund 50'000 CHF entstehen.