Recycling-Systeme nach der Erweiterten Produzenten Verantwortung EPV

1      20.09.2021

Fachbeiträge   ––   Kreislaufwirtschaft

Die Erweiterte Produzenten Verantwortung EPV ist eine wichtige Methode für nachhaltiges Recycling und Kreislaufwirtschaft. Dies weil sie die Koordination der ganzen Wertschöpfungskette – vom Inverkehrbringer bis zum Recycler – erlaubt. Gerade im Kontext der Kreislaufwirtschaft ist dies wesentlich: verbessertes Produkt-Design (Design for Recycling) funktioniert nur in Kooperation der ganzen Kette. Darum setzt auch die EU in der Umsetzung des Kreislaufwirtschaftspakets 2030 auf EPV als Standard.

Definition

Neben den Konsumenten tragen auch die Produzenten Verantwortung für die Umweltauswirkungen von Produkten über den ganzen Lebenszyklus hinweg. Die Methode der Erweiterten Produzentenverantwortung (EPV) nimmt die Hersteller und Inverkehrbringer in die Verantwortung und schafft damit eine Systematik für ein optimiertes Recycling. So ist EPV wichtiger Bestandteil des EU-Kreislaufwirtschaftspakets 2030 und auch Teil der Leitsätze des Ressourcen Trialogs in der Schweiz. Das vorliegende Merkblatt gibt einen Überblick zur EPV.

“EPR is an environmental policy approach in which a producer’s responsibility for a prod­uct is extended to the post-consumer stage of a product’s life cycle.” Definition OECD

EPV hat zum Ziel, den Produzenten (inkl. Importeure, Handel) die Verantwortung auch für die Verwertungsphase zu übertragen. Somit sind die Produzenten dafür verantwortlich, dass im Zusammenhang mit ihren Produkten, Abfälle möglichst vermieden werden und das Recycling, bzw. die Wiedereinspeisung in den Kreislauf, vereinfacht wird. Mögliche Massnahmen sind zum Beispiel die Rücknahme von Produkten und deren anschliessende Verwertung und die Entwicklung leicht rezyklierbarer Produkte

EU Kreislaufwirtschaftspaket

Die EU hat mit dem Kreislaufwirtschaftspaket 2030 sehr ehrgeizige Ziele vorgegeben. So sollen 65% der Siedlungsabfälle stofflich verwertet werden. Bei den Verpackungen sind es sogar 70%. Diese Ziele sind nur erreichbar, wenn beim Design for Recycling grosse Fortschritte gemacht werden. Gerade für Optimierungen bei der Rezyklierbarkeit braucht es Kooperationen über die ganze Wertschöpfungskette, vom Inverkehrbringen bis zum Recycler. Diese Rolle können und sollen Recycling-Systeme nach EPV übernehmen. Darum hat die EU die Einführung dieser Systeme nach EPV bis 2024 als verbindlich erklärt.

Ressourcen Trialog

Aus dem Ressourcen Trialog sind in einem breit abgestützten Stakeholder-Dialog 11 Leitsätze entstanden. Leitsatz 1 proklamiert die Eigenverantwortung der Wirtschaft, Leitsatz 4 thematisiert die Kreislaufwirtschaft und z.B. der Leitsatz 5 die Verantwortung. Mehr Informationen dazu siehe Links.

EPV-Systeme und die Schweiz

Die Einbindung der Wirtschaft in die Recycling-Systeme ermöglicht die Rückkoppelung durch gelebte Standards zum Beispiel im Design for Recycling. Es erhöht die Sensibilisierung der Produzenten für das Recycling. Dies ist im Hinblick auf eine Kreislaufwirtschaft unabdingbar. Es braucht jedoch auch geeignete Rahmenbedingungen, die sinnvolle Ziele vorgeben und alle Marktteilnehmer einbindet und damit Trittbrettfahrer verhindert. Schliesslich sind «Best Practice» und die Weiterentwicklung des Stands der Technik wichtig für ein nachhaltiges Funktionieren von Recycling-Systemen nach EPV.

Weiterführende Informationen

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