Der Schweizer Solarmarkt wächst – und mit ihm die Herausforderung, ausgediente Photovoltaikmodule sinnvoll zu verwerten. Rund die Hälfte der Module, die heute im Abfallstrom landen, wären grundsätzlich noch funktionsfähig. Genau hier setzte das Projekt Swiss PV Circle an: SENS eRecycling, Swissolar und die Berner Fachhochschule verfolgten mit weiteren Partnern aus der Solar- und Energiebranche das Ziel, die Lebensdauer von Photovoltaik-Modulen zu verlängern.
Im Zentrum stand die Frage: Wie kann die Wiederverwendung von PV-Modulen in der Schweiz ermöglicht und gefördert werden? Die Projektpartner entwickelten dazu praxisnahe Instrumente, technische Grundlagen und Marktanalysen und formulierten konkrete politische Empfehlungen, um die Wiederverwendung langfristig zu verankern.
Handlungsempfehlungen an die Politik
Zentrale Ergebnisse des Projekts sind politische Empfehlungen, die bessere Rahmenbedingungen für eine funktionierende Wiederverwendung schaffen sollen. Dazu gehören unter anderem finanzielle Anreize wie ein vorgezogener ReUse-Beitrag analog zum bestehenden Recyclingbeitrag oder ein ReUse-Bonus im bestehenden Fördersystem. Zudem wird die Einführung eines schweizweiten Label- und Zertifizierungssystems vorgeschlagen, das Vertrauen schafft und geprüfte Qualität sichtbar macht. Auch eine systematische Datenerhebung bei Installation und Rückbau von PV-Anlagen wird empfohlen, um Rückverfolgbarkeit und Kreislaufstrategien zu unterstützen. Eine schweizweit harmonisierte Bewilligungspraxis für den Umgang mit gebrauchten Modulen sowie mehr Transparenz beim Export sollen weitere Hürden abbauen. Längerfristig könnte auch ein digitaler Produktpass für PV-Module ein wichtiges Instrument für die Kreislaufwirtschaft werden.