Hürden und Chancen
Als die grösste Hürde kreislaufwirtschaftlicher Produkte, d.h. insbesondere Gründe gegen eine Reparatur oder den Gebrauchtkauf, werden finanzielle Gründe (insbesondere bei weniger teuren Objekten) und Bedenken wegen der Qualität identifiziert. Weiter wurde auch der Grund, dass man lieber ein neues Produkt besitzt, genannt. Dies insbesondere auch als Grund gegen das Mieten und Teilen. Viele haben auch noch nie darüber nachgedacht, was darauf hindeutet, dass eine Sensibilisierungs-Lücke in diesem Bereich besteht.
Gründe für eine Reparatur oder den Gebrauchtkauf sind finanzielle Anreize (Geld sparen) sowie auch die Schonung der Umwelt. Gerade bei teureren Produkten (Waschmaschine und Auto) ist das reparieren und recyclen bereits verbreiteter. Das zeigt, die entscheidende Rolle von finanziellen Anreizen für die Nachfrage von kreislaufwirtschaftlichem Verhalten.
Die Bereitschaft zum Mieten und Teilen der abgefragten Produktgruppen (Smartphone, Staubsauber, Waschmaschine, Kleidung, Auto und Bohrmaschine) ist relativ schwach ausgeprägt. Wenn dies geschieht, dann insbesondere über persönliche Kontakte und nur selten über Plattformen im Internet.
Bei den Kaufentscheiden zeigt sich ausserdem, dass Rezyklierbarkeit und Reparierbarkeit zwar im Vergleich zum Preis und der Funktionsdauer eines Produktes weniger wichtig sind, aber durchaus relevant: Nicht rezyklierbare oder reparierbare Produkte werden eher abgelehnt. Dies wiederum impliziert, dass für Produkte, die diese wichtigen Merkmale der Kreislaufwirtschaft erfüllen, eine Bereitschaft für das Zahlen eines Aufpreises besteht.
Reparierverpflichtung für Händler
Mehr als drei Viertel der Befragten äussern sich ausserdem für eine Reparierverpflichtung für Händler, für die Einführung eines Reparierbarkeitsindex und die Vorgabe für den obligatorischen Anteil and Recyclingmaterialien in einer Verpackung. Dies sind alles Punkte, die auf europäischer Ebene stark vorangetrieben werden.
Zum schweizerischen Umweltpanel
Das Schweizer Umweltpanel erforscht vor diesem Hintergrund die öffentliche Meinung in der Schweiz zu Umwelteinstellungen und -verhalten, deren Veränderungen sowie deren Bezüge zu Einstellungen und Verhalten in anderen Politikfeldern.
Mehrere Tausend zufällig ausgewählte Personen antworten über mehrere Jahre im Rahmen des Schweizer Umweltpanels auf diese und weitere Fragen. Das Schweizer Umweltpanel wurde von der ETH Zürich konzipiert und wird von dieser seit September 2018 im Auftrag bzw. mit Unterstützung des Bundesamts für Umwelt (BAFU) der Schweiz durchgeführt.
Weitere Informationen finden Sie unter
istp.ethz.ch/research/umweltpanel.html
Themenplattform Reuse / Repair
Die Themenplattform Reuse / Repair der Drehscheibe Kreislaufwirtschaft will Wissen und Neuigkeiten rund um den Bereich Reuse und Repair aufbereiten und zur Verfügung stellen. Falls Sie an der Themenplattform mitwirken wollen oder Informationen und Best Practices darstellen wollen, kontaktieren Sie Rahel Ostgen (rahel.ostgen.dont-like-spam@ich-will-kein-spam.swissrecycling.ch, 044 342 20 00).