Anhand der spannenden Diskussionen vom Panel des Swiss Green Economy Symposiums 2021, die sich um den Weg zu einer weltweit führenden Kreislaufwirtschaft drehten, ist ein spontanes 4K-Modell entstanden:
- Konkrete Ziele
- Klarer Rahmen
- Kooperation ganze Kette
- Konsumierende mitnehmen
Konkrete Ziele mit entsprechenden Indikatoren, die einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft gerecht werden, sind unabdingbar. Die Ziele haben Anforderungen zu erfüllen. Hierfür eignet sich zum Beispiel das SMART-Modell (Spezifisch, Messbar, Akzeptiert, Realisierbar, Terminiert). Gerade spezifische Ziele ermöglichen ein konkretes Engagement der einzelnen Branchen. Indikatoren wie "das Land X ist zu 8.6% zirkulär" bringen hingegen wenig. Es wird zwar von Kreislauf-Wirtschaft gesprochen, doch ein klarer Rahmen dafür ist unabdingbar.
Sind Elektro-Geräte vermehrt reparierbar zu gestalten, so hat dies nicht nur für den Schweizer Kühlschrank, sondern auch für den aus Asien zu gelten. Alles andere ist eine Wettbewerbsverzerrung. Bis anhin haben wir es in der Schweiz nicht geschafft, gleichlange Spiesse in den regulatorischen Rahmen zu bringen. Wir hoffen, mit der USG-Revision (Pa.IV. 20.433) wird eine solche Regelung einfliessen, was unabdingbar ist für mehr Kreislaufwirtschaft.
Kreislaufwirtschaft erfordert Kooperationen über die ganze Wertschöpfungskette
Die einzelnen Branchen können und sollen Standards für die Zirkularität setzen, z.B. im Design4Circularity. Die Erweiterte-Produzenten-Verantwortung (EPV) ist der Königsweg dazu. Allzu oft geht die Rolle der Konsumierenden als 4. K vergessen. Nicht allein die "bösen" Produzenten tragen die ganze Verantwortung. Nein, auch die Konsument*innen tragen mit ihren Kauf-Entscheidungen massgeblich zu mehr Kreislaufwirtschaft bei.
Ganz nach unserem Motto: «Kreislaufwirtschaft ist kein Selbstläufer, aber auch kein Zauber» gilt es die verschiedenen K's anzugehen und zu einem konzeptionellen Ganzen zusammenzutragen. Da wären wir bereits beim 5. K, nämlich Kompetenz.