Orientierung an fünf Handlungsfeldern
Der Standard, den Swiss Recycle für Recyclingsysteme definiert hat, orientiert sich an fünf Handlungsfeldern:
- Finanzierung
- Organisation & Governance
- Sammlung & Konsum
- Verwertung & Zirkularität
- Weiterentwicklung & Transparenz
Diese Struktur deckt sich mit den Erkenntnissen des europäischen EPR-Dachverbands für Verpackungen EXPRA1, der nach 30 Jahren Praxis klar benennt, was erfolgreiche Systeme ausmacht, nämlich gemeinnützige Trägerschaft, klare Rollenteilung, Einbindung der ganzen Wertschöpfungskette und effektive Governance, Anreize für ein kreislauffähiges Design, Zielvorgaben, kontinuierliche Wirkungsmessung und hohe Transparenz. Systeme sollen nicht nur sammeln, sondern aktiv die Kreislaufschliessung fördern und gleichzeitig durch Kommunikation und Bildungsarbeit die Bevölkerung sensibilisieren.
Wirkungsvolle Rahmenbedingungen auf politischer Ebene nötig
Gleichzeitig braucht es auf politischer Ebene wirkungsvolle Rahmenbedingungen, die verbindliche Ziele setzen, die Eigenverantwortung der Akteure stärken und Trittbrettfahrertum verhindern. Mit der neuen USG-Revision und der Möglichkeit, Branchenlösungen für allgemeinverbindlich zu erklären, wird ein entscheidender Schritt in diese Richtung getan.
Kurzum: Recycling- und Kreislaufsysteme sind kein Selbstzweck – sie sind eine tragende Säule für Klima- und Ressourcenschutz. Nur wenn sie verbindlich, fair und transparent organisiert sind, können sie ihr volles Potenzial entfalten – für die Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt.

