Reparatur in der Gemeinde etablieren

1      19.08.2024

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Gemeinden spielen eine Schlüsselrolle in der Förderung der Kreislaufwirtschaft. Eine RE-Strategie der Kreislaufwirtschaft ist die Reparatur, die nicht nur die Umwelt schont, sondern auch zur lokalen Wertschöpfung und Schaffung von Arbeitsplätzen beiträgt. Swiss Recycle und der Reparaturführer.ch haben einen praxisnahen Leitfaden entwickelt, der Gemeinden unterstützt, Reparaturangebote zu etablieren oder bestehende Netzwerke zu fördern. Der Leitfaden bietet konkrete Handlungsschritte und Beispiele, um die Umsetzung in der Gemeinde erfolgreich voranzutreiben.

Die Reparatur defekter Gegenstände und Produkte ist wichtig für die Umwelt und die Ressourcenschonung, sowie für die lokale Wertschöpfung und die Rechte der Verbraucher:innen.

Swiss Recycle hat deshalb in Zusammenarbeit mit dem Reparaturführer.ch einen Leitfaden erarbeitet, der Gemeinden helfen soll, das Thema Reparatur gemeindeintern und -extern zu verankern. Der Leitfaden orientiert sich dabei an den 5 Schritten zu einer kreislauffähigen Gemeinde des Wegweisers Kreislaufwirtschaft von Swiss Recycle.

Für ein methodisches Vorgehen macht es Sinn, die Ausgangslage zu verstehen, Handlungsoptionen zu erarbeiten, Ziele festzulegen, Massnahmen und Meilensteine zu planen und das Monitoring sicherzustellen. Über alle Prozesse soll die Kommunikation umgesetzt, die Finanzierung sichergestellt und Synergien realisiert werden.

Was sehr theoretisch klingt, geht in der Praxis ganz einfach – das zeigen gute Beispiele von anderen Gemeinden:

Sie haben auch ein gutes Beispiel zum Thema Reparatur in Gemeinden? Gerne integrieren wir Sie in obenstehende Übersicht, melden Sie sich bei uns.

Eine Gemeinde muss nicht zwingend selbstständig etwas erarbeiten, sondern kann auch bestehende Netzwerke unterstützen oder mit anderen Gemeinden zusammen etwas erarbeiten. Es gibt diverse Handlungsoptionen:

Eigenen Aktivitäten der Gemeinde:

  • Kommunikation: Reparaturführer.ch auf Webseite verlinken, Reparaturhinweise im Entsorgungskalender, Flyer auflegen, Plakate, Artikel im Lokalblatt, Anleitungen/Reparaturtipps auf Gemeindewebsite platzieren
  • Rechtliches: im kommunalen Abfallreglement verankern
  • Aktionen: Bring- und Holtage (inkl. Reparaturmöglichkeit) veranstalten, Workshops veranstalten, Ausstellungen machen, Reparatur-Dienstleistungen auf dem Recyclinghof anbieten
  • Vorbildrolle: Gemeindeeigene Geräte reparieren lassen und darüber berichten

Gemeinde als Ermöglicherin und Förderin von Aktionen Dritter:

  • Kommunikation: Informationen verbreiten, Plakatwände zur Verfügung stellen
  • Finanzierung: Druckkosten übernehmen, Kampagnen finanzieren Förderbeiträge, z.B. Reparaturgutscheine oder Bürgerinitiativen, Bücher etc. zum Thema Reparatur für Gemeindebibliothek kaufen
  • Infrastruktur: Werkräume von Schulen zur Verfügung stellen, Mietkosten für Räume übernehmen, Material/Werkzeuge zur Verfügung stellen
  • Aktionen: Spielzeugreparaturtag mit Ludothek, Workshops

Die wichtigsten Schritte zur Einführung des Thema Reparatur in der Gemeinde finden Sie in der untenstehenden Übersicht.

Es gibt also verschiedene Möglichkeiten für die öffentliche Hand die längere Nutzung von Produkten zu unterstützen, die Zugänglichkeit zu Reparaturen in der Gemeinde zu vereinfachen und ein gut funktionierendes Reparatur-System aufzubauen. Dieser Leitfaden bietet Hilfestellungen und Anleitungen inklusive konkreten Beispielen aus der Praxis.

Jetzt den Leitfaden herunterladen

PS: Der Praxiskurs «Von der Abfall- zur Kreislaufwirtschaft in Gemeinden» vom 14. November beleuchtet konkrete Ansatzpunkte und Handlungsmöglichkeiten für die kommunale Abfall- und Ressourcenwirtschaft, um die Kreislaufwirtschaft in der Schweiz zu fördern.
 

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