Die vorgezogene Entsorgungsgebühr (VEG) für Getränkeverpackungen aus Glas

0      25.11.2025

Leistungsbericht

Glas besteht aus natürlichen Rohstoffen, ist lebensmittelecht und lässt sich ohne Qualitätsverlust zu 100 % unendlich oft wiederverwenden.

Verpackungsmaterial Glas hat eine ganze Reihe von Vorteilen, die es nachhaltig und hochwertig machen. Es überzeugt sowohl in ökologischer als auch funktionaler Hinsicht. Glas besteht aus natürlichen, in der Umwelt vorkommenden Materialien wie Quarzsand, Kalk und Soda. Diese Rohstoffe machen Glas nicht nur chemisch stabil, sondern auch vollständig recyclingfähig. Ein entscheidender Vorteil besteht darin, dass Glas ohne Qualitätsverlust zu 100 % und unbegrenzt oft recycelt werden kann. Dadurch wird es zu einem idealen Material in einer Kreislaufwirtschaft, die auf Ressourcenschonung und Abfallvermeidung setzt.

Ein weiterer Pluspunkt liegt in den hygienischen Eigenschaften von Glas. Es nimmt weder Gerüche noch Geschmäcker auf und gibt auch keine Stoffe an den Inhalt ab. Diese Inertheit macht Glas besonders geeignet für den Kontakt mit Lebens-mitteln, Getränken, Arzneimitteln oder Kosmetik. Die Produktsicherheit wird erhöht, und es besteht keine Gefahr durch unerwünschte Substanzen.

Philipp Suter

Nur durch Massnahmen, die sowohl Verpackungen als auch Inhalte betrachten, kann langfristig ein bedeutender Fortschritt erzielt werden.

– Philipp Suter, Mandatsleiter, VetroSwiss

Im Vergleich zum Jahr 2022 zeigt sich ein leichter Anstieg des Umwelt- und Klimanutzen des Glasrecyclings. Dieser positive Trend lässt sich primär auf aktualisierte Parameter zurückführen. Obwohl der ökologische Nutzen pro recycelter Tonne Glas im Vergleich zu anderen Materialien eher gering erscheint, erzielt das Glasverpackungsrecyclingsystem durch die hohe Sammelmenge insgesamt eine der größten Umwelt- und Klimawirkungen unter den Verpackungsarten.

Dennoch ist es wichtig zu berücksichtigen, dass sich keine Verpackung pauschal für alle Getränke oder Inhalte eignet. Die Anforderungen an
eine Verpackung hängen von unterschiedlichen Faktoren ab – dazu gehören Produktschutz, Transportlogistik, Lagerfähigkeit und auch die Kommunikation von Informationen wie Herkunft, Haltbarkeit oder Inhalt. Auch die Umweltwirkung einer Verpackung ist nicht immer eindeutig vergleichbar, da sie stark vom Füllgut, der Größe des Gebindes und der Materialbeschaffenheit – etwa der Glasdicke – abhängt.

Ein Kritikpunkt am Material Glas ist die hohe Umweltauswirkung infolge des Gewichts sowie des energieintensiven Herstellungsprozesses. Hier besteht Potenzial zur Verbesserung: Durch die Reduzierung des Verpackungsgewichts und den vermehrten Einsatz erneuerbarer Energien bei der Glasproduktion lassen sich ökologische Belastungen senken. Gleichzeitig können durch innovative Technologien sowie Ausbau von Mehrwegsystemen und einer verbesserten Rezyklierbarkeit der eingesetzten Materialien Fortschritte erzielt werden.

Trotz aller Massnahmen darf nicht vergessen werden, dass der Großteil der Umweltbelastung durch den Inhalt der Verpackungen verursacht wird. Rund 87 Prozent der Umweltbelastung entfallen auf das Produkt selbst, nur etwa 13 Prozent auf die Verpackung. Insgesamt stehen sowohl Verpackungshersteller als auch die Getränke- und Lebensmittelindustrie vor der gemeinsamen Aufgabe, kontinuierlich innovative Lösungen zu entwickeln und umzusetzen. Nur mit gemeinsamen Bemühungen aller Beteiligten kann die Umweltbelastung verringert werden.

Zu den aktuellen Kennzahlen von VetroSwiss

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