Glas
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Glas entsteht beim Schmelzen einer Mischung, die unter anderem Quarzsand, Soda und Kalk enthält. Der Vorgang geschieht bei knapp 1600 Grad Celsius und benötigt somit sehr viel Energie. Wird bei der Herstellung von Glas zusätzlich rezykliertes Material verwendet, so kann bis zu einem Viertel dieser Energie eingespart werden.
Kreislauf von Glas
1 – Von der Sammelstelle zum Glaswerk
Der Konsument kann in der Schweiz an über 22'000 nach Farben getrennten Glascontainern sein Altglas entsorgen. Die Container werden regelmässig geleert und die Scherben anschliessend in 25-Tonnen-Einheiten per Bahn bis zur Aufbereitungsanlage transportiert.
2 – Scherbenaufbereitung
Auf dem Sortierförderband werden Keramik, Stein und Porzellan sowie andere Fremdkörper manuell aussortiert.
3 – Glasbrecher
Im Glasbrecher erhalten die Scherben die für den Schmelzprozess optimale Körnung.
4 – Siebrinne
In der Siebrinne werden weitere Fremdmaterialien und Überkorngrössen ausgeschieden. Metall- und Keramikteile werden mittels Magnettrommel, Metall- und Keramikabscheider aussortiert. Papier und andere leichte Materialien werden durch die Absauganlage entfernt. Danach wird das aufbereitete Altglas der Glasproduktion zugeführt.
5 – Schmelzprozess
Bei 1'580 Grad Celsius werden das Altglas und die Primärrohstoffe geschmolzen. Der wichtigste Energieträger ist Erdgas.
6 – Formen der Flasche
Von der kontinuierlich nachfliessenden Glasschmelze werden glühende Glastropfen abgeschnitten und über einer Rinne der Vorform zugeführt. In der Fertigform enthält der Vorformling mittels Druckluft seine definitive Behälterform.
7 – Abkühlung
Die fertig geformte und noch rotglühende Flasche wird im Kühlofen langsam abgekühlt, um die Materialspannungen auszugleichen. Durch eine anschliessende Oberflächenbehandlung werden die Glasbehälter zusätzlich von Kratzern geschützt und die Bruchfestigkeit verbessert.
8 - Qualitätskontrolle
Nachdem Verlassen des Kühlofens werden alle Behälter optisch, mechanisch und elektronisch auf Fehler geprüft. Was nicht Mass hält, wird schonungslos ausgeschieden und in den Schmelzofen zurückgeführt.
9 - Transportverpackungen
Nach der Qualitätsprüfung werden die Glasbehälter vollautomatisch auf Paletten geladen und mit einer Folie überschrumpft. Die hygienisch verpackten Einheiten gelangen anschliessend an das Fertigwarenlager oder kommen direkt zur Auslieferung an Lebensmittel- und Getränkehersteller.
Was gehört in die Glassammlung?
Gesammelt werden:
- sämtliche Flaschen aus Glas, wie Getränke-, Bier-, Wein-, sowie Öl- und Essigflaschen
- alle Lebensmittelverpackungen aus Glas, die das Glasrecycling-Signet aufweisen:
- Marmelade-, Joghurt-, Gurken-, Gewürzgläser, etc.
Das sollten Sie beim Trennen, Sammeln und Zurückbringen beachten:
- Strikt nach den Farben Weiss, Grün und Braun trennen. Die Qualität des Sammelguts und seine Aufbereitung sind entscheidend für die Energieeinsparung im Produktionsprozess.
- Alle anderen Farben wie blau oder rot ins grüne Loch werfen. Denn Grün macht den grössten Anteil der gesammelten Flaschen aus in der Schweiz - etwa 60 Prozent. Deshalb fallen hier die blauen und roten Flaschen am wenigsten ins Gewicht und stören den Recyclingprozess nicht.
- Lebensmittelgläser bitte ausspülen.
In eine andere Sammlung oder den Hauskehricht gehören:
- Metalle, Deckel, Bügel inkl. Keramikkopf und sämtliche Fremdstoffe, ausser den Etiketten
- Trinkgläser, Glasschüsseln, Spiegel- und Fensterglas sowie Autoscheiben (⇒ Bauschuttmulde oder Kehricht, da sie eine andere chemische Zusammensetzung als Verpackungsglas aufweisen)
- Keramik, Porzellan und Ton (Teller, Tassen, Töpfe, Blumenvasen, etc.) (⇒ Bauschuttmulde)
- Glühbirnen und andere Leuchtmittel (⇒ siehe Rubrik Leuchtmittel)
Wo wird Glas gesammelt?
In allen Schweizer Gemeinden und Städten gibt es öffentliche Glassammelstellen.
Sammelstellen in Ihrer Nähe finden Sie in unserer Recycling-Map.
Vorteile des Glas-Recyclings
Materialien, die ohne Verlust wieder aufbereitet und verwendet werden können, gelten als permanente Materialien. Glas weist diese Eigenschaft auf und ist für das Recycling wie geschaffen: Heute ist es technisch möglich, eine neue Flasche - ohne Qualitätseinbusse - aus Altglas herzustellen. Für die Herstellung von Weiss- und Braunglas kann man bis zu 60% Altglas verwenden, für neues Grünglas sogar bis 100%. Um den geforderten Farbton zu erhalten, wird in der Praxis oft "nur" etwa 85% Altglas für die Produktion eingesetzt.
Kennzahlen und Hintergrundwissen
1Tonne
rezyklierte Glasverpackungen sparen so viele Umweltbelastungen ein, wie die durchgehende Nutzung eines Laptops während 1.7 Jahren generiert.
Weitere Kennzahlen zum Glas-Recycling finden Sie unter
Organisation
VetroSwiss erhebt und verwaltet die vorgezogene Entsorgungsgebühren (VEG) für Getränkeverpackungen aus Glas und entrichtet aus den Gebührengeldern Entschädigungen an die berechtigten Leistungserbringern. Weiter informiert VetroSwiss die Bevölkerung rund um das Thema Glasrecycling.
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